„Psycho“ bei der Arbeit

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Ein arbeitspsychologischer Blick hinter die Kulissen

In meiner Tätigkeit als Arbeitspsychologin gewähren mir Unternehmen Einblicke hinter ihre Fassaden. Das ist für mich megaspannend und gleichzeitig auch eine große Ehre. Was ich hierbei häufig sehe sind engagierte Teams, motivierte Führungskräfte und effizient ablaufende Prozesse. Aber ich bekomme auch Einblicke in die „wunden Punkte“ und Arbeitsbedingungen zu sehen, die für Mitarbeiter:innen belastend sind, in ihrem Tun einschränken und damit auch den Erfolg des Unternehmens reduzieren.

Überforderung durch die zu bewältigenden Arbeitsanforderungen, emotionale Belastungen im Kundenkontakt, übersehene Konflikte, geringe Unterstützung durch Kolleg:innen oder fehlender Rückhalt von Vorgesetzten. Das wirkt auf unsere Psyche!

Das heißt, es beeinflusst uns in unserer Wahrnehmung, kann Konzentration- und Denkleistungen vermindern und die Entscheidungsfähigkeit beeinflussen. Emotional können Gefühle wie Ärger, Unsicherheit oder Missstimmung auftreten. Auf Dauer gesehen senkt das die Motivation, verursacht Konflikte, führt zu Fehlern, macht krank und erhöht die Mitarbeiterfluktuation. Schlecht für den Betroffenen, schlecht für das Unternehmen - ein negativer Teufelskreis!

Dabei gäbe es viele kleine Schräubchen zu drehen, die nicht nur positiv auf den Einzelnen wirken, sondern auch das gesamte Team stärken und für reibungslosere Abläufe und damit Unternehmenserfolge sorgen.

Ein externer „Psycho“ kann sich das neutral von außen anschauen, z.B. durch eine Analyse der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Dabei werden in Begehungen, Befragungen oder Workshops mögliche „Gefährdungen“ beleuchtet und nachhaltige Lösungskonzepte entwickelt. Und hier haben oft kleine Umstellungen große Auswirkungen. Z.B. hat der Wechsel zweier Büroarbeitsplätze, auf Grund der Nähe zu einem Schnittstellenbereich, den schnelleren Informationsaustausch und gegenseitige Vertretungsmöglichkeit deutlich verbessert. Oder die Umstellung von Reinigungstouren und Berücksichtigung von „Problemobjekten“ Zeitdruck und Ärgernisse durch Staus und Verzögerungen reduziert.

Äußere Bedingungen können also innerlich wirken. Nehmen Sie Mitarbeiteranliegen ernst, blicken Sie dahinter und sorgen Sie für gesunde Arbeitsbedingungen.

Und das sind Einblicke von mir hinter den Kulissen:

Kerstin EibelKerstin EibelKerstin Eibel



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